Dioxin, Reinigungsmittel und Sonstiges

Der Artikel entstand ja 2011. Nichts desto trotz passt er wohl wie die Faust auf`s Auge.

Dioxin-Skandal – es ist jetzt schon vorherzusehen. Mindestens ein Top-Kandidat, wenn nicht gar der Favorit schlechthin für das Wort des Jahres 2011. Und das auch zurecht, es ist schon im wahrsten Sinne des Wortes eine Schweinerei, wahlweise auch Hühnerei, die da gemacht wurde.
Allerdings finde ich es erstaunlich, wie sehr sich Alle, aber auch wirklich Alle darüber aufregen. Um die 9 Millionen Menschen haben einen riskanten Alkoholkonsum, trinken also mehr als es der Gesundheit zuträglich wäre. Nein, in dieser Zahl sind die so genannten sozialen Trinker nicht enthalten. Die Raucher sollte man unter diesem Aspekt auch nicht vergessen, zu denen ich gehöre, *shame on me*. <– gehörte 🙂
Natürlich, natürlich – wir gehen nicht in den Laden und verlangen Dioxineier- oder Schnitzel, das wurde uns heimtückisch untergeschoben. Trotzdem ist es schon seltsam was man so freiwillig zu sich nimmt. Und da gibt es ja noch wesentlich mehr. Aber jetzt regt man sich auf, Dioxin – welch garstiges Wort. Und erstaunt war ich nicht, aber wirklich nicht. Oder waren Sie es etwa ?

Der Mensch hat ja die recht sinnvolle Eigenschaft sich selbst belügen zu können, Gefahren anders einzuschätzen, als sie es in Wirklichkeit sind. Und das ist auch gut so, andernfalls gingen wir wohl nicht mehr aus dem Haus. Hier haben wir also ein gutes Beispiel dafür. Dioxin ist hoch giftig, aber ein Gläschen in Ehren kann Niemand verwehren. Bravo, Glanzleistung !

Um die Absurdität etwas zu verdeutlichen, möchte ich hier mal frei aus der Wikipedia zitieren.

Einige allgemeine Verwendungen für den Alkohol:

Träger für Geruchsstoffe (Parfüm, Deodorant, Duftspray)
Reinigungsmittel (z.B. Glas, Chrom, Kunststoff, Scheibenwaschanlage, Fleckenentferner)
Frostschutzmittel
Brennstoff (Campingkocher)
Und natürlich auch als:
Lebensmittelzusatz (Portweinen und anderen Südweinen wird Ethanol zugegeben (Aufspritung), um zum gewünschten Zeitpunkt den Fermentationsprozess zu beenden; auch kann Ethanol zur Haltbarmachung anderer Lebensmittel zugesetzt werden).
Ethanol … klingt schon besser.

Ebenso wird Alkohol als hochwirksames Zell- und Nervengift auch in der Medizin eingesetzt. Nein, ich meine nicht den alkoholkranken Chirurgen, der seine zittrigen Hände ruhig stellen muss und den Druck bald nicht mehr aushält. Ich denke da eher an recht praktische Anwendungen.
Aus der Wikipedia:
Die Wirksamkeit als Desinfektionsmittel oder Antiseptikum (etwa zur Händedesinfektion) hängt von der Konzentration des Ethanol-Wasser-Gemisches ab. Bei einem optimalen Alkoholgehalt zwischen 50 und 80 % wird die Bakterienhülle zerstört und Ethanol wirkt damit tödlich. Alle Bakterien einschließlich der Tuberkelbakterien werden innerhalb einer Minute durch Denaturierung der Bakterienzellwand abgetötet (Bakterizidie). Die Jungs haben da ein echtes Alkoholproblem. Daneben wirken Ethanol-Wasser-Mischungen auch durch ihren hohen Osmotischen Druck; 70-prozentiges Ethanol weist den höchsten osmotischen Druck von 250·106 Pascal der Mischungen mit Wasser auf. Eingeschränkt wirksam ist er gegen Viren, nicht wirksam gegen Bakterien-Endosporen. Bei offenen Wunden sollte das Gemisch nicht eingesetzt werden (Brennen). Lösungen mit über 80 % Alkoholgehalt zeigen eine noch stärkere Wirkung, aber werden aufgrund der mangelnden Hautverträglichkeit nicht regelmäßig eingesetzt. So was aber auch.
Als Kraftstoff, hier nennt man ihn bezeichnender Weise wieder Ethanol, wird Alkohol natürlich auch eingesetzt. Zu guter letzt ist Ethanol ein wichtiges Lösungsmittel (Farben, Lacke, Duftstoffe z.B.) und Zwischenprodukt in der chemischen Industrie.

Ich ziehe also den Schluss, dass es nicht unbedenklich erscheint, Reinigungs-, Frostschutz-, und Desinfektionsmittel in sich hinein zu schütten aber die Möglichkeit ein mit Dioxin belastetes Ei erwischt zu haben, zur Entrüstung führt.
Der Dioxin-Skandal ist ein Skandal, keine Frage, stimmt mich aber in mehr als einer Weise nachdenklich.
Und jetzt wünsche ich noch viel Spass beim Schönreden, Verdrängen usw… „zum Wohl“.

Quelle: Wikipedia/Alkohol

Schreibe einen Kommentar