Frohe Weihnachten

… oder wenn man in Franken einen in der Krone hat. In der fränkischen Krone zumindest, also in Coburg.

Der „größte Glühweinstand“ Deutschlands windet sich wieder um den armen „Albert“, der nichts dafür kann, es sich aber mit ansehen muss. Die Werbeidee ist noch jung, das Ereignis an sich jedoch nicht. Stolz ist man darauf, bravo.

Allerdings ist es nicht nur in Coburg Brauch heissen Wein zu trinken, sondern so ziemlich überall in Deutschland, zur Weihnachtszeit. Damals, als ich noch aktiver Alki war, ein wahres Fest. Nicht die Freude aufs Christkind, sondern die Tatsache, dass schon zur morgendlichen Stunde getrunken werde durfte, ein Traum.

Und da braucht man noch nicht mal auf den Weihnachtsmarkt zu gehen, überall wird man fündig. Morgens halb zehn in Deutschland, ganz legitim, keine schiefen Blicke, alles normal. Da schlürft man vom Anzug-Träger über die Hausfrau – dem Penner – bis hin zum Studienrat, der mal schnell in der grossen Pause was einkaufen musste, vereint an seinem Gebräu. Duftend nach Nelken, Orangen und n`em kräftigen Schuss Rum. Doppelkorn tut es natürlich auch für den kleinen Geldbeutel. Wunderbar. Und niemand fällt auf. Kein heimliches Saufen, kein peinliches Anstehen beim Discounter in der Früh. Freiheit, ganze 5 bis 6 Wochen. Danke lieber Nikolaus.

Es ist natürlich nicht verwerflich Glühwein zu trinken. Wer einen verantwortlichen Umgang mit Alkohol hat, wird es so oder so nicht übertreiben. Einen Moment Besinnlichkeit, ein kurzer Gedanke an das Thema, ja, das wäre schön.

Und falls Sie einmal dabei stehen sollten, wenn einem Kind ein echter Glühwein angedreht werden soll, oder ein Schnaps in den Kinderpunsch angeboten wird, „weil Weihnachten ist“, dann schreiten Sie bitte ein. Das ist nämlich nicht normal, auch nicht zum frohen Fest.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein schönes Weihnachten.

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