Ja, ja, ja

Und irgend wann tötet der Alkohol doch. Natürlich muss ich, nach ungewollter Aktualität, das Thema noch einmal aufgreifen. Mir fällt es schwer, angesichts ganz anderer Ereignisse über das Sterben zu schreiben, aber es ist nun mal so …

Die Amy Winehouse ist tot. Und das tut mir leid. In den „Club 27“ ist sie hinüber geschritten, na wohl eher gewankt. Aus Nostalgiegründen wurde es bestimmt auch langsam mal wieder Zeit. Kurt Cobain ist eine Ewigkeit her.

Jetzt dürfen die Klischees wieder bedient werden. Des Teufels Karussell bekommt wieder seinen Schwung verpasst. Drogen- und Alkoholabhängigkeit als Treibstoff für den künstlerischen Erfolg, oder umgekehrt? Geniale Rebellen, die nichts anderes im Sinn hatten als in diesem zarten Alter zu sterben, was sie natürlich auch schon bei ihrer Einschulung wussten. Einsame Seelen, von allen geliebt und gehasst. Blind und taub allen Offensichtlichkeiten trotzend. „Hurra …“ schreiend in den heldenhaften Tod, im Luxushotel oder der eigenen Villa.

Exzentriker. „Zum Glück sind wir nicht so“ für die Einen – und Ansporn für die Anderen. Die vielen Namenlosen im „Club“, die nie Helden wurden und trotzdem jetzt tot sind. Nachschub wird es auch in Zukunft geben. Getrieben vom Unverständnis einer all zu menschlichen Krankheit, bei der die Übergänge fliessend sind. Vom „ich doch nicht“ zum „jetzt erst recht“. Wir erinnern uns: Rehab ? No,no,no … !

Und das Leiden wird weiter gehen. In einer süchtigen Gesellschaft, wonach auch immer, werden die Helden wieder und wieder für uns in den Medien sterben. Wenn der Kranke seine Krankheit nicht akzeptiert, wie kann er vom „gesunden“ Verständnis erwarten? Wo hört der Spass auf und die Zerstörung an? Aber dafür haben wir ja den saufenden Versager von nebenan, mit seinen vollgepissten Hosen, dem in der Messi-Wohnung die Leber platzt. Und die Schlampe, aus der eh nie was geworden wäre, die sich im Bahnhofsklo den goldenen Schuss setzt.

Willkommen im Club …

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